Anthroposophische Landwirtschaft basieren zu einem wesentlichen Teil auf den Lehren des Anthroposophen Rudolf Steiner Ein anthroposophisch wirtschaftender Bauer möchte seinen Kunden zeigen, dass er nicht nur soviel "Bio macht" wie notwendig ist. Vielmehr sollen die natürlichen Kräfte, Energien und Mechanismen immer besser verstanden und für eine nachhaltige Landwirtschaft instrumentalisiert werden. Das ist ein sehr anspruchsvoller Weg. Denn es gibt kein fixes Ziel, das erreicht werden könnte. Die Natur ist ein - auch veränderlicher - Prozess. In jeder Saison neu muss die Pflanzen- und Tierentwicklung genau beobachtet werden, um rechtzeitig und steuernd eingreifen zu können.
Schädlinge existieren nach unserer Auffassung in der Natur nicht. Es gibt keinen Organismus, der ausgerottet werden muss. Vielmehr muss der Bauer die Rolle begreifen, die eine Pflanze oder ein Tier in der konkreten Umgebung spielt. Kommt es zu sogenannten Kalamitäten, d.h. massenhaftem Auftreten eines Organismus, der das Wirtschaftsziel des Landwirts in Frage stellt, kann es durchaus nötig werden, im Rahmen der Richtlinien zu intervenieren. Aber die Lösung eines solchen Problems sollte immer die Aufdeckung der Ursachen einer solchen Fehlentwicklung sein. Es sind dann für eine nachhaltige Lösung die Organismen in einen ökologischen Zusammenhang (d.h. natürliche Steuermechanismen) zu bringen. Das Fehlen dieser Zusammenhänge kann auch in einer falschen Wirtschaftsweise begründet sein. Daher gilt gerade in der Landwirtschaft das Zitat des Verhaltensforschers Konrad Lorenz:
Ideales Ziel eines nachhaltig wirtschaftenden Landwirts ist der Aufbau eines sich weitestgehend selbst steuernden Ökosystems. Da dies aber in einem von menschlichem Wirtschaften stark beeinflußten Bereich kaum zu realisieren ist, ist der Weg das Ziel - die Methode der Problemlösung macht den Biobauern.
Eine Besonderheit der anthroposophischen Landwirtschaft besteht in der Anwendung von, vereinfacht gesagt, homöopathischen Präparaten. Das sind Mittel, die oft von den Bauern selbst hergestellt und im Laufe des Jahres angewandt werden. Dazu gehören beispielsweise Hornmist, Hornkies und Fladenpräparat. Aber auch unterschiedliche Pflanzenjauchen und Tees kommen zum Einsatz. Diese helfen, konventionelle Dünge- und/oder Pflanzenschutzmittel zu ersetzen.
Für einen Verarbeitungsbetrieb wie der Ciderwirtschaft bedeutet dieser Ansatz zunächst, daß wir unsere Rohstoffe wenn möglich und notwendig von anthroposophisch wirtschaftenden Betrieben beziehen. Die Verarbeitung unterscheidet sich ansonsten wenig von der normaler Biobetriebe. Es wird darauf geachtet, daß möglichst umweltschonende Verfahren und Betriebsmittel eingesetzt werden. Darüber hinaus muss eine Vermischung von zertifizierten und nicht zertifizierten Rohstoffen nachweislich garantiert werden. Diese könnte bei uns durch den Betrieb der Lohnmosterei auftreten. Die zeitlich getrennte Verarbeitung an unterschiedlichen Tagen und tägliche, gründliche Reinigung der Anlage gewährleistet unseren Kunden eine strikte Trennung.
Wir werden an dieser Stelle, wenn es die Zeit zuläßt, die einzelnen Mittel und deren Nutzen an dieser Stelle darstellen. Sollten Sie spezielle Fragen haben, können sie sich gern über unser Forum an uns wenden. So ist gewährleistet, daß wir Fragen nicht unnötig oft beantworten müssen.